Bei der Parodontitis, umgangssprachlich auch Zahnfleischschwund oder Parodontose genannt, handelt es sich um eine chronische, multifaktorielle entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats (Parodont).
Unbehandelt wird eine Parodontitis für die Funktion des Gebisses zum Problem. Dies, weil sich der Knochen um den Zahn herum abbaut und der Zahn somit seinen Halt im Kiefer verliert. Parodontitis beeinflusst jedoch die Gesundheit insgesamt – weit über die Mundhöhle hinaus: Krankheitserreger der Mundhöhle können über Blutwege in den Körper gelangen und dort Schaden anrichten.
Gemäss der Schweizerischen Gesellschaft für Parodontologie leiden rund 40 Prozent der Menschheit an Parodontitis. Schätzungsweise 70% des Zahnverlustes bei Erwachsenen lässt sich auf Parodontitis zurückführen.
Für die Schweiz liegen keine exakten epidemiologischen Zahlen vor. In Deutschland waren 2014 jedoch gemäss Statistik fast 48 Prozent der 35 bis 44-Jährigen von einer milden, 8 Prozent von schwerer Parodontitis betroffen. Bei den 65 bis 74-Jährigen hatten 45 Prozent eine milde, 20 Prozent eine schwere Parodontitis.Zahnfleischschwung liegt in den Nachbarländern der Schweiz an dritter Stelle der Behandlungskosten – nach Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Erste Anzeichen einer Parodontitis äussern sich in Form von Zahnfleischbluten. Im weiteren Verlauf der Erkrankung zerstört die Parodontitis die Fasern, die den Zahn im Knochen verankern.
Anstelle dieser Fasern bleibt eine sogenannte Zahnfleischtasche, in der sich Bakterien ansiedeln. Auch Eiter kann sich bilden – was häufig mit Mundgeruch und einem schlechten Geschmack einhergeht.
Falls die Parodontitis zu lange nicht behandelt wird, kann sich das Gewebe durch Entzündungsprozesse weiter abbauen . Der Zahn lockert sich und fällt schliesslich aus oder muss gezogen werden.
In den allermeisten Fällen ist ist Biofilm (Plaque) beziehungsweise Zahnbelag die Ursache von Parodontitis: Entfernt man schädliche Bakterien nicht regelmässig durch Zähneputzen, vermehren sich diese rasch und lagern sich auf den Zahnoberflächen ab. Das Zahnfleisch reagiert darauf bereits nach wenigen Tagen mit einer Entzündung (Gingivitis).
Weitere Faktoren können eine Entstehung oder den negativen Verlauf einer Parodontitis begünstigen:
Rauchen (inklusive E-Zigaretten!)
Ernährung (Fehl- und Mangelernährung)
Unkontrollierte Diabetes
Genetik (unterschiedliche Immunabwehr)
Parodontitis wirkt sich wie oben erwähnt auch auf die Allgemeingesundheit aus – und diese sich wiederum auf die Parodontitis. So beeinflussen sich beispielsweise einige rheumatische Erkrankungen und Parodontitis gegenseitig. Auch HIV-Patienten sind anfälliger für Parodontitis. Parodontitis steht im Verdacht, mit gewissen Krebsarten zu korrelieren und für Asthma- und Lungenentzündungen besteht ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Bei Schwangeren wird das Risiko einer Frühgeburt und geringes Geburtsgewicht als Folge einer Parodontitis intensiv diskutiert.
Eine Parodontitis beginnt mit einer Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis). Diese entsteht durch die Ablagerung von bakteriellem Zahnbelag (Plaque). Um eine Zahnfleischentzündung zu vermeiden und somit auch eine drohende Parodontitis zu verhindern, müssen bakterielle Zahnbeläge regelmässig gründlich entfernt werden.
Dazu können Sie persönlich mit einer optimalen Mundhygiene beitragen, indem Sie Ihre Zähne mindestens 2x pro Tag sorgfältig putzen. Eine professionelle Unterstützung Ihrer Mundhygiene – eine gründliche Reinigung sowie eine genaue Anleitung zum optimalen Zähneputzen – erhalten Sie bei der Dentalhygiene.
Ist der Zahnfleischschwund noch nicht zu weit fortgeschritten, besteht die Behandlung vor allem darin, die Zahnoberflächen und entstandenen Taschen mittels einer professionellen Zahnreinigung zu säubern und optimale Bedingungen für die häusliche Mundhygiene zu schaffen.
Je nach Schweregrad führt die Dentalhygienikerin oder der Zahnarzt die Behandlung durch. Bei fortgeschrittenen Fällen muss der Zahnarzt einen chirurgischen Zugang schaffen, damit er das in den Taschen liegende entzündete Gewebe und die Bakterien entfernen kann. In besonders schweren Fällen von Parodontitis wird die Behandlung zudem mit antibakteriellen Mitteln (unter anderem Antibiotika) unterstützt.
Um es gleich vorwegzunehmen: Entscheidend, ob Notfallzahnarzt Ja oder Nein, ist Ihr individueller Leidensdruck.
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Bei 90 Prozent der Patienten hängt Parodontitis mit einer ungenügenden Mundhygiene zusammen. Um Parodontitis vorzubeugen und zu kontrollieren, ist eine optimale Mundhygiene entsprechend unerlässlich. Der Lebensstil hat grossen Einfluss sowohl auf Entstehung als auch Verlauf der Parodontitis – darunter die Ernährung und Rauchen. Auch eine schlecht eingestellte Diabetes begünstigt Parodontitis.