03.06.2023

Zahnfleischentzündungen erkennen und behandeln

Viele Personen vernachlässigen Zahnfleischentzündungen – oder erkennen sie gar nicht erst. Grund ist, dass eine Entzündung erst ab einem bestimmten Schweregrad Blutungen und Schmerzen verursacht. Unbehandelt kann eine Zahnfleischentzündung beziehungsweise Gingivitis allerdings zu Zahnfleischrückgang und Parodontitis führen - bis hin zum Zahnverlust. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie eine Zahnfleischentzündung und deren Folgen verhindern können.

Wie Sie entzündetes Zahnfleisch erkennen

Vielleicht kommt Ihnen folgendes Szenario bekannt vor: Sie putzen die Zähne, es schmerzt unter Umständen etwas beim Zähneputzen, Sie spucken aus und siehe da: Der ausgespuckte Schaum ist nicht weiss, sondern blutig.

Blutendes Zahnfleisch deutet auf eine Verletzung oder auf eine Entzündung hin. Viele Menschen schenken der Blutung jedoch keine grosse Beachtung. Sie versuchen, das Zahnfleisch zu schonen, und putzen deshalb weniger gründlich. Dies ist jedoch genau der falsche Weg, damit umzugehen. Stattdessen müsste man die Zähne erst recht, professionell, reinigen lassen.

Eine Zahnfleischentzündung verursacht - wie eingangs erwähnt - jedoch nicht in jedem Fall Blutungen. Ob es blutet oder nicht, hängt vom Schweregrad der Entzündung ab. Oft wird eine Zahnfleischentzündung deshalb erst bei der zahnärztlichen Untersuchung entdeckt.

Der Besuch bei der Dentalhygienikerin beziehungsweise regelmässige Zahnarztkontrollen sind zur Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Zahnfleischentzündungen deshalb unumgänglich.

So entsteht eine Zahnfleischentzündung

Eine Zahnfleischentzündung entsteht in den meisten Fällen durch Bakterien in der Mundhöhle. Wenn man die Zähne nicht oft oder nicht effizient genug putzt, bleibt Zahnbelag (Plaque) auf den Zähnen bestehen. Diesen kann man mit der Zunge "ertasten": Die Zähne fühlen sich dann nicht glatt, sondern eher pelzig an.

Wird sie nicht regelmässig entfernt, nimmt die Plaque-Schicht zu, sodass pathogene anaerobe Bakterien die Möglichkeit haben, sich anzusiedeln. Diese produzieren bei der Verstoffwechslung Milchsäure, die den Zahn angreift, und es entsteht Karies. Zudem bilden die Bakterien degenerative Enzyme und Toxine, die das Zahnfleisch reizen.

Das Zahnfleisch reagiert darauf mit einer Abwehrfunktion: Es wird an den betroffenen Stellen stärker durchblutet und schwillt an, um Abwehrzellen zu den betroffenen Stellen zu bringen.

Eine Zahnfleischentzündung wird in verschiedene Schweregrade eingeteilt: leicht, mittelschwer und schwer. Die Einteilung ergibt sich aus der Wirtsantwort, der Belagsmenge und der ausgesetzten Dauer der bakteriellen Beläge.

Die Risiken: Zahnfleischrückgang, Parodontitis und Zahnverlust

Da die Zahnfleischentzündung beim Zähneputzen nur abhängig vom Schweregrad Schmerzen verursacht, wird ihr in der Regel wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das kann den Verlauf der Erkrankung und deren Therapie erschweren.

Es kann sein, dass eine Entzündung über Jahre hinweg stabil bleibt. Allerdings kann es dabei zu Zahnfleischrückgang kommen, was unter anderem die Zähne sensibler machen kann.

Rauchen, Diabetes, Schwangerschaft oder genetische Faktoren begünstigen das Fortschreiten einer Zahnfleischentzündung zu einer sogenannten Parodontitis. Bei der Parodontitis beginnt der Knochen, sich abzubauen, was einen schweren Krankheitsverlauf mit Zahnverlust zur Folge haben kann.

Wie behandelt man eine Zahnfleischentzündung?

Erkennt und behandelt man eine Zahnfleischentzündung frühzeitig, kann diese vollständig abheilen - ohne dass bleibende Schäden am Weichgewebe entstehen. Der erste Schritt zur Heilung ist eine professionelle Zahnreinigung und anschliessende Zahnputz-Instruktion, damit Sie die Beläge bei der täglichen Reinigung effizient entfernen können.

Wichtig zu wissen ist, dass auch zwischen den Zähnen Beläge sitzen können. Diese lassen sich mit der Zahnbürste allerdings nicht erreichen (circa 30 bis 40 Prozent der Zahnoberflächen). Die Interdentalraumreinigung ist deshalb unumgänglich zur Vorbeugung und Behandlung von Zahnfleischentzündungen.

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