Wann ist der Notfallzahnarzt nötig?

Um es gleich vorwegzunehmen: Entscheidend, ob Notfallzahnarzt Ja oder Nein, ist Ihr individueller Leidensdruck.

Dieser kann aus unterschiedlichsten Gründen sehr hoch sein: Etwa wegen eines Weisheitszahnes, der drückt und worüber sich das Zahnfleisch entzündet; einem abgebrochenen Zahn, bei dem die Spitzen in die Schleimhaut pieksen; einem klassischen Loch mit Pulpitis; einer Längsfraktur bei einem wurzelbehandelten Zahn, oder wegen einem gelockerten Draht einer Zahnspange, der in die Mundhöhle sticht. 

Wichtig zu wissen ist: Beim Zahnarzt gibt es kein zu früh! Alles, was zu spät, ist irreversibel. Ein Zahn verhält sich anders als jede andere Struktur im Körper; er wächst nicht wie eine Wunde wieder zu, oder ein Knochen wieder zusammen. Das heisst: Ein Zahn hat keinen eigenen Reparaturmechanismus. Zeigen Sie ihn lieber einmal unnötig zu früh als zu spät! Der Zahnarzt kann dann entscheiden, ob und wann eine Behandlung nötig ist.

Ignorieren Sie Probleme bei Ihren Zähnen, können nebst quälenden Schmerzen schwere Entzündungen an Zähnen oder Zahnfleisch auftreten, bleibende Schäden sowie ernsthafte allgemeinmedizinische Krankheiten entstehen. Auch die Behandlungskosten können deutlich steigen.

Was sind die häufigsten Gründe für den Gang zum Notfallzahnarzt im Detail - und wie können Sie Beschwerden kurz- und langfristig vermeiden?

Häufige Gründe für zahnärztliche Notfälle

Zahnschmerzen

Zahnschmerzen sind der häufigste zahnärztliche Notfall und erfordern sofortige Aufmerksamkeit. Manchmal sind die Schmerzen kaum erträglich. Anstatt sie mit Schmerzmitteln oder entzündungshemmenden Medikamenten zu unterdrücken, sollte man Zahnschmerz so schnell wie möglich behandeln lassen. Es gibt verschiedene Arten von Zahnschmerzen. Als Beispiele:

• Entzündeter Nerv in der Zahnwurzel aufgrund von Karies, Trauma oder undichten Füllungen machen den Zahn empfindlich auf heisse und kalte Speisen sowie Getränke.

• Toter Nerv in der Zahnwurzel: Dieser verursacht starke Schmerzen und an der Spitze der Zahnwurzel kann es zu einem Abszess kommen. Unbehandelt kann ein abgestorbener Zahn zu ernsthaften allgemeinmedizinischen Problemen führen - im Extremfall bis hin zu einer lebensbedrohlichen Infektion.

Auch eine Ansammlung von Zahnstein und Plaque, die zu Karies und Zahnfleischerkrankungen führen, sind häufig Ursachen für massive  Zahnschmerzen. 

Eine gute Mundhygiene und regelmässige zahnärztliche Untersuchungen helfen, Schmerzen vorzubeugen und die Mundgesundheit zu erhalten.

Herausgeschlagener Zahn oder Unfall

Ein herausgeschlagener Zahn - zum Beispiel durch einen Unfall - kann gerettet und vom Zahnarzt oder der Zahnärztin wieder eingesetzt werden. Vorausgesetzt, Sie ergreifen die entsprechenden Notfallmassnahmen:  

• Heben Sie den herausgeschlagenen Zahn an der Zahnkrone auf, ohne den Wurzelbereich zu berühren. 

  • Wenn Sie eine Zahnrettungsbox haben, den herausgeschlagenen Zahn nicht desinfizieren oder säubern und direkt in der Zahnrettungsbox lagern und zum Zahnarzt gehen. Die Zahnrettungsbox ist in Apotheken erhältlich. 

  • Wenn Sie keine Zahnrettungsbox haben, spülen Sie ihn sehr vorsichtig ab. Schrubben Sie ihn nicht und entfernen Sie auch kein Gewebe, das am Zahn befestigt ist.

• Versuchen Sie, den Zahn wieder sanft in die Fassung einzusetzen - ohne  Druck. (Aufpassen: bei Kleinkindern oder Personen mit Verschluckungsgefahr kann dies nicht empfohlen werden.)

• Wenn das nicht möglich ist, den Zahn unbedingt feucht lagern. Nicht in Papier oder Stoff einwickeln. Am Besten transportieren Sie den Zahn oder auch ein Zahnfragment wie erwähnt in einer Zahnrettungsbox. Alternativ können Sie die verunfallten Zähne auch in UHT-Milch oder Kochsalzlösung legen. Wichtig ist, dass der Zahn immer feucht gehalten wird.

Schützen Sie herausgeschlagene Zähne durch diese Massnahmen und bringen Sie diese so rasch wie möglich zum Zahnarzt. Je länger es dauert, den Zahn wieder einzupflanzen, desto geringer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Replantation.

Wenn Sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, einen Zahn herauszuschlagen (etwa beim Sport), sollten Sie einen individuellen Zahnschutz verwenden. Einen solchen erstellen wir in der Zahnarztpraxis. 

An unserem Standort Zürich Hauptbahnhof können wir übrigens auch durch den Unfall anderweitig hervorgerufene Verletzungen behandeln lassen. Dies, weil wir hier mit der Medbase-Permanence unter einem Dach arbeiten; Etwa, wenn neben dem Zahn zusätzlich eine Schürfung oder Prellung versorgt werden muss, oder eine Tetanus-Impfung erforderlich ist. 

Gebrochene oder rissige Zähne

Manchmal schädigt ein Aufprall auf hartes Material die Zähne. Viele gebrochene Zähne können gerettet werden, wenn Sie ihnen sofortige Aufmerksamkeit schenken. 

Ist der Schaden schwerwiegend, ist in einigen Fällen eine Wurzelkanalbehandlung nötig. Manche Zähne wiederum sind so tief frakturiert, dass als einzige Option die Entfernung sowie der Ersatz durch ein Implantat übrig bleibt.  

Zahnabszess

Ein Zahnabszess ist eine ernste und schmerzhafte Infektion, die sich auf andere Körperteile ausbreiten kann, wenn sie nicht richtig behandelt wird. Der Abszess entwickelt sich von der Zahnwurzel ausgehend, oder zwischen dem Zahnfleisch und den Zähnen. 

Zu den Symptomen gehören pickelartige, schmerzhafte Schwellungen am Zahnfleisch, Rötungen und Schmerzen. Suchen Sie auch in diesem Fall umgehend eine Zahnarztpraxis auf.

Weitere zahnärztliche Notfälle

Auch die folgenden Fälle brauchen sofortige Aufmerksamkeit des Zahnarztes:

• Probleme im Zusammenhang mit einer Wurzelkanalbehandlung

• Lose Kronen

• Gebrochene Zahnspangen

• Lockere Bögen von festen Zahnspangen

• Probleme mit den Weisheitszähnen

• Schleimhautentzündungen

• Verlorene Füllungen

• Druckstellen bei Prothesen

Notfall-Zahnarzt 24h?

Wir sind an 42 Standorten in der Schweiz an 365 Tagen im Jahr* mit sehr langen Öffnungszeiten - meist von 7 bis 20 Uhr - für Sie da. Im Notfall garantieren wir am selben Tag einen Termin, ohne Zuschlag. Hier finden Sie eine Übersicht über die Öffnungszeiten unserer Standorte. 

Unsere Zentren nehmen auch an den Zahnarzt-Notfalldiensten der Kantone teil, wobei die Dienstzeiten kantonal unterschiedlich sind; teils 24 Stunden, teils weniger. Darüber hinaus weisen viele Hauszahnärzte auf uns, wenn sie in den Ferien sind.

Gerne übernehmen wir die Ferienvertretung und führen die Notfallversorgung durch und stellen Ihnen (oder auf Wunsch Ihres Hauszahnarztes) nach der Behandlung einen Notfall-Rapport aus und übergeben die Röntgenbilder zur weiteren Behandlung.

Fazit: Beim Zahnarzt gibt es kein zu früh!

Zahnärztliche Notfälle können jederzeit und bei jedem auftreten. Der beste Weg ist, ruhig zu bleiben und sofortige zahnärztliche Versorgung zu suchen. Praktizieren Sie gute Hygiene, besuchen Sie regelmässig Ihren Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin und nehmen Sie keine der oben genannten zahnärztlichen Notfälle auf die leichte Schulter. Beim Zahnarzt gibt es kein zu früh! 

Kontaktieren Sie bei einem Notfall umgehend eine unserer 42 Zahnarztpraxen in Ihrer Nähe, damit wir Ihren Fall einschätzen und kurzfristig einen Termin vereinbaren können, oder kommen Sie einfach bei uns vorbei. Lesen Sie hier mehr zum weiteren Vorgehen bei Notfällen sowie Ihren Möglichkeiten bei zahnarztzentrum.ch. 

*Ausnahmen, das heisst am Sonntag geschlossen, sind die Standorte Basel am Aeschenplatz, Bern Zytglogge, Emmenbrücke, Hinwil, Oftringen, Pfäffikon SZ, Spreitenbach, Surseee,