Was Ihre emotionale und mentale Gesundheit mit Ihrer Mundgesundheit zu tun haben
Eine gute Mundgesundheit geht über regelmässiges Zähneputzen und Zahnseide hinaus. Wichtig ist, dass Sie auch auf Ihre emotionale und mentale Gesundheit achten! Inwiefern sind diese Aspekte miteinander verbunden? Wir zeigen Ihnen die häufigsten Zusammenhänge aus zahnärztlicher Perspektive.
Vernachlässigung der Mundpflege
Vielleicht kennen Sie das? Wenn wir uns niedergeschlagen oder überfordert fühlen, ist es nicht ungewöhnlich, dass Selbstpflege-Routinen in den Hintergrund treten - inklusive der Mundhygiene.
Vernachlässigen wir das Zähneputzen (inklusive Interdentalreinigung), bildet sich - was Sie wohl nicht überrascht - eher Karies. Ist die Mundhygiene über längere Zeit suboptimal, kann es zu einer Zahnfleischerkrankung oder anderen Beschwerden kommen.
Suchen Sie sich deshalb unbedingt Hilfe, sollte sich Ihre Stimmung über einen längeren Zeitraum nicht aufhellen. Routinen können zudem helfen, aus dem Stimmungstief herauszukommen.
Fehlt Ihnen zwischendurch gänzlich die Motivation, die Zähne zu putzen, kann Kaugummi-Kauen nach dem Essen die Bildung von Karies hemmen. Ein Ersatz für das tägliche Zähneputzen ist dies aber in keinster Weise.
Stress und Zähneknirschen
Chronischer Stress oder eine depressive Verstimmung äussern sich auch physisch. Eine häufige zahnärztliche Folge ist das Zähneknirschen. Zähneknirschen kann zu einer Abnutzung des Zahnschmelzes, zu Zahnempfindlichkeit sowie zu Kiefergelenks- und Kopfschmerzen führen.
Stressbewältigungstechniken schaffen Abhilfe: Beispielsweise Meditation, Entspannungsübungen, Achtsamkeits-Training oder Dehnübungen. Auch Psychotherapie, Coaching und Physiotherapie können Sie dabei unterstützen, das Problem an der Wurzel zu packen.
Um Zähne und Kiefer zu schützen, macht aus zahnärztlicher Sicht unter Umständen eine "Knirschschiene" Sinn. Diese stellt allerdings lediglich eine Symptombekämpfung dar. Lesen Sie in diesem Beitrag detaillierter, was Sie gegen Bruxismus unternehmen können.
Der Einfluss von Medikamenten
Bestimmte Medikamente - insbesondere spezifische Anti-Depressiva - können Nebenwirkungen haben, die unsere Mundgesundheit beeinträchtigen. Ein häufiger Nebeneffekt ist Mundtrockenheit, da diese die Speichelbildung hemmen. Speichel enthält jedoch Kalzium, was den Zahnschmelz remineralisiert und so die Zähne vor Karies schützt. Mundtrockenheit kann entsprechend das Risiko von Karies erhöhen.
Gewisse Massnahmen helfen, diese Auswirkungen zu mindern:
Speichelersatzprodukte einnehmen,
viel über den Tag verteilt trinken,
zuckerfreie Kaugummis kauen und Bonbons lutschen, um den Speichelfluss anzuregen.
Erfahren Sie mehr zum Thema Mundgesundheit und Medikamente in diesem Beitrag.
Die Rolle der Ernährung
Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle sowohl für die geistige Gesundheit als auch für die orale Gesundheit. Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung unterstützt nicht nur ein positives Gemüt, sondern trägt auch zu starken Zähnen und gesundem Zahnfleisch bei.
Eine Übersicht zu den wichtigsten Nährstoffen, Ernährung und Zahngesundheit, finden Sie hier.
Fazit
Fühlen wir uns niedergeschlagen, überfordert oder gestresst, kann dies - besonders wenn es anhält - auf verschiedenste Art unsere Mundgesundheit beeinträchtigen. Wichtig zu wissen ist auch, dass es sich zwischen geistiger beziehungsweise emotionaler und oraler Gesundheit stets um eine Wechselwirkung handelt.
Indem Sie Ihr geistiges Wohlbefinden priorisieren, Entspannungsübungen machen und die Mundpflege-Routine konsequent einhalten, schützen Sie sowohl Ihre geistige Gesundheit als auch Ihre Zähne.
Holen Sie sich früh genug Hilfe - etwa beim Hausarzt, bei der Psychologin oder dem Coach. Gerne schauen wir uns mit Ihnen in der Praxis aus zahnärztlicher Sicht an, was Sie tun können, um sich bald wieder rundum wohl zu fühlen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Sie finden uns an 41 Standorten in der Schweiz, an 365 Tagen im Jahr.