Eine Zahnkrone in einer Sitzung
Durch die Digitalisierung gehen heute viele Behandlungen rascher vonstatten.
In jeder unserer Praxen arbeiten wir heute mit Intraoralscannern. Damit lassen sich unter anderem qualitativ hochwertige Kronen zeitnah erstellen: Nach dem Scan beziehungsweise der Abdrucknahme erstellt der Zahntechniker im Laboratorium ein Provisorium, das in einer zweiten Sitzung eingesetzt wird. Dieses wird, sobald fertiggestellt, durch die im Labor hergestellte, äusserst präzise und ästhetisch sehr ansprechende Krone.
Eine Alternative zur Herstellung im Labor stellt das sogenannte Cerec-Verfahren dar (kurz für "Chairside Economical Restoration of Esthetic Ceramics" oder "Ceramic Reconstruction"). Mit dieser computergestützten Methode verkürzt sich die Behandlung auf eine Sitzung von maximal 90 Minuten.
So läuft eine Cerec-Sitzung ab
Die Cerec-Software erstellt digitale Modelle der Zähne und eine Vorschau der Krone - oder auch Füllung (dazu weiter unten mehr). Wie beim herkömmlichen Verfahren besprechen Patient und Zahnarzt zu Beginn, wie das Loch oder ein anderer Zahndefekt repariert werden soll.
Dann betäubt der Zahnarzt die Stelle, präpariert den Zahn und schleift oder bohrt ihn, wie man umgangssprachlich sagt. Im Unterschied zum herkömmlichen Verfahren schickt der Zahnarzt bei der Cerec-Methode nun aber keinen Scan oder Abdruck ins Labor.
Stattdessen wird mithilfe der Cerec-Technologie direkt an Ort und Stelle (hier eine Übersicht unserer Zentren, die mit der Cerec-Technologie ausgestattet sind) der Zahnersatz hergestellt und dann eingesetzt Das bedeutet auch, dass das Provisorium entfällt, das die Krone herkömmlicherweise bis zu ihrer Fertigstellung ersetzt.
Präzise, hochwertig und einfach zu bedienen
Bereits vor 30 Jahren hatten Werner Mörmann und Marco Brandestini von der Universität Zürich die Idee, keramische Kronen ohne Abdrücke und Provisorium zu erstellen. Ihre Entwicklung wurde erfolgreich erprobt und mit der Firma Sirona (Siemens) auf dem Markt lanciert.
Bis vor etwa zehn Jahren war die Bedienung der Software allerdings sehr zeitaufwändig und die Restaurationen noch zu unpräzise, als dass die Cerec-Methode ein alltägliches Behandlungsverfahren hätte sein können.
Dies hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Software und Geräte sind mittlerweile so bedienerfreundlich und präzise, dass ich als Zentrumsleiter in Luzern fast 80 Prozent der Zahnkronen mit der Cerec-Methode herstelle. Nicht nur, weil es Zeit spart. Die Behandlung ist auch günstiger; je nach Alternativen kann der Patient bis zu 40 Prozent einsparen.
Für Zahnkronen und Füllungen geeignet
Wie eingangs erwähnt, kann die Cerec-Methode auch für Füllungen zur Anwendung kommen. Bei kleinen Löchern empfiehlt sich weiterhin eine einfache Kunststoff-Füllung, die in diesem Fall auch kostengünstiger ist. Für grosse oder komplizierte Füllungen bevorzuge ich aber Cerec (etwa für das Ersetzen alter Amalgamfüllungen).
Ob eine Füllung herkömmlich, eine Krone im Labor oder per Cerec-Verfahren hergestellt wird, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Vor- und Nachteile der jeweiligen Behandlungsmethoden wägen wir mit dem Patienten ab. Sicher ist, dass Cerec-Kronen und -Füllungen immer mehr Platz in den Behandlungen einnehmen werden und der Trend sich weiter verstärkt.
Haben Sie eine Lücke und möchten wissen, welche Optionen Ihnen dabei zur Verfügung stehen? Wir besprechen Ihren individuellen Fall gerne bei Ihrem nächsten Besuch in einer unserer Praxen in Ihrer Nähe.