Senioren: Tipps für eine gute Mundhygiene
Dank dem medizinischen Fortschritt werden wir immer älter. Gesunde Zähne und die richtige Pflege von Implantaten, Kronen, Brücken und Prothesen sind wichtig für die Lebensqualität im Alter. Was gilt es dabei zu beachten? Sehen Sie sich unsere Tipps oben in der Bildstrecke an, oder ausführlich im Text.
Eingeschränkte Motorik: elektrische Zahnbürste und Munddusche helfen
Ältere Menschen verlieren oft an Kraft in den Händen oder ihre Gelenke werden steifer. Um Karies und Mundgeruch (unter anderem) vorzubeugen, kann sich der Kauf einer elektrischen Zahnbürste lohnen. Diese vereinfacht Ihre Mundhygiene entscheidend, da Sie sie nur führen müssen. Das Bürsten beziehungsweise die Plaque-Entfernung übernimmt der Bürstenkopf.
Investieren Sie in Munddusche und elektrische Zahnbürste. Insbesondere wenn die Kraft nachlässt oder die Gelenke steif werden, können Sie diese gut unterstützen.
Die Zahnbürste putzt zwar die Zahnoberflächen effektiv, aber kaum die Zahnzwischenräume und Zahnhälse. Eine Munddusche kann helfen, die Speisereste auch an diesen Stellen zu entfernen: besonders bei grossen Zwischenräumen, bei denen Zahnseide nichts nützt. Oder auch, wenn Zahnseide wegen einer eingeschränkten Motorik für Sie nicht infrage kommt.
Mundtrockenheit: Trinken Sie viel!
Im Alter nimmt das Durstgefühl oft ab. Durch Erkrankungen (beispielsweise hohe Blutzuckerwerte oder das Sjörgen-Syndrom) sowie Medikamente wird ausserdem häufig weniger Speichel produziert in der Mundhöhle.
Speichel hat aber wichtige Funktionen: Er neutralisiert Säuren, wirkt antibakteriell und enthält Mineralien, die den Zahnschmelz stärken. Als eine Art Schmiermittel hält er ausserdem die Schleimhäute im Mund gesund und unterstützt das Kauen sowie das Sprechen.
Trinken Sie viel! Denn im Alter nimmt das Durstgefühl oft ab. Krankheiten und Medikamente können ausserdem die Speichelproduktion reduzieren.
Bei wenig Speichel erhöht sich entsprechend das Risiko, dass sich Karies bildet oder das Zahnfleisch sich entzündet (Gingivitis). Ausserdem führt ein trockener Mund oft zu Mundgeruch.
Umso wichtiger ist es, dass Sie im Alter viel trinken: Damit wird die Mundschleimhaut befeuchtet und der Speichelfluss angeregt. Auch Kauen von (zuckerfreien) Kaugummis hilft. Essen Sie keine sehr saure, süsse und stark gewürzte Nahrungsmittel. Atmen Sie durch die Nase statt durch den Mund.
Gegebenenfalls kann auf Speichelersatzmittel zurückgegriffen werden. Informieren Sie Ihre Zahnärztin oder Ihren Dentalhygieniker über eingenommene Medikamente. So kann Ihr Fall sorgfältig besprochen werden.
Zahnhalskaries: Achten Sie auf Ihre Mundhygiene und Ernährung
Durch die verminderte Speichelproduktion oder die erschwerte Mundhygiene steigt wie erwähnt das Kariesrisiko. Insbesondere die im Alter oft freiliegenden Zahnhälse sind gefährdet. Denn das Zahnbein (Dentin) der Wurzeloberfläche ist weicher und anfälliger für Säureangriffe als jenes der Zahnkrone. Letzteres ist durch den Zahnschmelz geschützt.
Nicht anders als in jungen Jahren spielen die Ernährung und die korrekte Mundhygiene eine wichtige Rolle zur Vorbeuge gegen Karies: Essen Sie zuckerhaltige Speisen oder Bonbons möglichst nicht zwischendurch oder nur, wenn Sie gleich danach die Zähne putzen. Reinigen Sie nach dem Essen die Zähne – wobei Sie bei säurehaltigen Lebensmitteln eine halbe Stunde warten sollten.
Die im Alter oft freiliegenden Zahnhälse sind besonders anfällig für Karies. Achten Sie deshalb umso mehr auf Ihre Mundhygiene und Ihre Ernährung.
Bei Bedarf kann ein speziell für kariesanfällige Zahnhälse entwickeltes Fluoridpräparat hilfreich sein – zusätzlich zur Zahnpaste. Ihr Zahnarzt oder Ihre Dentalhygienikerin beraten Sie hierbei gerne.
Erkrankungen des Zahnhalteapparats: Lassen Sie Ihre Zähne professionell reinigen
Aufgrund verschiedener Faktoren steigt im Alter das Risiko für Erkrankungen des Zahnhalteapparats wie Gingivitis und Parodontitis. Ohne Behandlung kann eine Parodontitis zum Zahnverlust führen.
Im Alter steigt das Risiko für Gingivitis und Parodontitis. Lassen Sie Ihre Zähne regelmässig professionell reinigen!
Aber nicht nur: Parodontitis kann den gesamten Organismus belasten. Insbesondere Diabetes oder Herzerkrankungen kann sie negativ beeinflussen sowie Schlaganfälle begünstigen.
Lassen Sie Ihre Zähne regelmässig vom Dentalhygieniker professionell reinigen, um auch dem Risiko von Gingivitis und Parodontitis und deren Folgen vorzubeugen.
Kronen, Brücken, Implantate und Prothesen: Reinigen Sie diese richtig und vorsichtig
Auch Kronen, Brücken oder Implantate sollten Sie unbedingt richtig und vorsichtig reinigen. Hierzu gibt es viele Hilfsmittel, beispielsweise Interdentalbürsten oder flauschige Zahnseiden.
Reinigen Sie Kronen, Brücken, Implantate und Prothesen vorsichtig und richtig. Beispielsweise mit einer Prothesenbürste.
Herausnehmbarer Zahnersatz – zum Beispiel Prothesen – sollten Sie wie die eigenen Zähne nach jedem Essen reinigen. Am besten verwenden Sie eine speziell hierfür entwickelte Prothesenbürste und eine sanfte Gelzahnpaste, die die Oberfläche der Prothesen nicht aufraut und zerkratzt. So können Sie Bakterienansammlungen und Verfärbungen vermeiden.
Fazit
Bezüglich Mundgesundheit gilt es im Alter grundsätzlich dasselbe zu beachten wie in jungen Jahren. Oft erschweren sich jedoch die Bedingungen für die Mundhygiene und das Risiko für bestimmte Erkrankungen erhöht sich. Sind Sie sich dessen aber bewusst, lassen sich viele altersbedingte Probleme vorbeugen.
Trinken Sie genug, Informieren Sie Ihren Zahnarzt über eingenommene Medikamente und sprechen Sie ihn in regelmässigen Kontrollen auf allfällige Probleme an. Lassen Sie Ihre Zähne auch professionell reinigen. So steht einer guten Mundgesundheit auch im Alter nichts im Weg.