20.12.2022

Wie lässt sich Mundhöhlenkrebs erkennen?

Vielleicht interessieren Sie sich generell für das Thema Mundgesundheit. Vielleicht sind Sie auf diesen Artikel gestossen weil Sie sich nicht sicher sind, was die Schwellungen in Ihrem Mund, die Blutungen oder der dicke Zahnbelag bedeuten könnten. Wir raten Ihnen, Ruhe zu bewahren! Mundhöhlenkrebs hat einige Symptome und viele davon können auch ganz andere Ursachen haben. Legt sich Ihre Beunruhigung nicht, lohnt sich ein Termin beim Zahnarzt.  Allgemein sollten alle Veränderungen, die in 2 Wochen nicht abheilen, untersucht werden.

Nachfolgend finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zu Mundhöhlenkrebs: 

Was ist Mundhöhlenkrebs?

Bei Mundhöhlenkrebs beziehungsweise dem Mundhöhlenkarzinom handelt es sich um einen bösartigen Tumor im Kopf-Hals Bereich. Alle Bereiche der Mundhöhle können betroffen sein: die Innenseiten von Wangen und Lippen, die Zähne, das Zahnfleisch, die vordere Zunge, der Mundboden und der vordere Gaumen. Besonders häufig trifft es jedoch die Zunge und den Mundboden. Etwa 95 von 100 bösartigen Tumoren in der Mundhöhle gehen von der Mundschleimhaut aus. 

Was ist die Überlebensrate bei Mundhöhlenkrebs?

In der Schweiz erkrankten zwischen 2013 und 2017 pro Jahr im Durchschnitt rund 790 Männer und 370 Frauen an Mundhöhlen- und Rachenkrebs. Die beiden Krebsarten machten bei Männern 3.7 Prozent, bei Frauen 1.9 Prozent aller Krebsarten aus.  Wie die Statistik aus der Schweiz zeigt, betrug die 5-Jahres-Überlebensrate (beschreibt, wie viele Personen 5 Jahre nach einer Diagnose noch lebten) im selben Zeitraum für Männer 54%, für Frauen 63%. Das mittlere Erkrankungsalter betrug für Männer 65, für Frauen 67 Jahre.

Was erhöht das Risiko, an Mundhöhlenkrebs zu erkranken?

Tabakrauchen und Alkoholkonsum erhöhen bei genetischer Veranlagung das Risiko, an Mundhöhlenkrebs zu erkranken. In Kombination potenziert sich das Risiko. Auch das Kauen von Tabakblättern und Betelnüssen sowie chronisches Sodbrennen begünstigen Mundhöhlenkrebs. 

Was sind die Symptome beziehungsweise Hinweise auf eine Vorstufe oder Anfangsstadium von Mundhöhlenkrebs?

Wie eingangs erwähnt, sollten grundsätzlich alle Veränderungen, die in zwei Wochen nicht abheilen, untersucht werden.

Symptome beziehungsweise Hinweise auf Mundhöhlenkrebs in der Vorstufe oder im Anfangsstadium sind:

  • Flecken im Mund (auf Schleimhaut, Zahnfleisch und Zunge), die sich nicht abwischen lassen, und - vor allem - nicht unbedingt schmerzhaft sind

  • Wunden, die längere Zeit nicht heilen oder Stellen, die ohne erkennbare Ursache bluten

  • Schwellungen im Mund, ein Fremdkörpergefühl und sogar ein ohne erkennbare Ursache gelockerter Zahn können auf einen Tumor hinweisen. Hier muss allerdings differenziert werden zwischen gutartigen oder bösartigen Tumoren. 

  •  Beschwerden beim Kauen und Schlucken sowie veränderter Speichelfluss

  • Mundgeruch kann ebenfalls ein Symptom sein

Zahnarzttermin vereinbaren

Wie lässt sich Mundhöhlenkrebs erkennen?

Bei Routineuntersuchungen untersucht der Zahnarzt stets alle Weichgewebe. Gibt es Auffälligkeiten, stellt er anamnestische Fragen zum Lebensstil des Patienten sowie Dauer und Verlauf der Veränderungen.

Dann erstellen wir Fotos und vereinbaren mit Ihnen einen Kontrolltermin, um neue Fotos aufzunehmen und ein allfälliges Wachstum messen zu können. Bei Schleimhautveränderungen kann man als ersten Test einen Abstrich machen, genannt Bürstenbiopsie. Bei Tumorverdacht kann zusätzlich eine Röntgendiagnostik gemacht werden.  Sind zusätzliche Diagnosemassnahmen notwendig oder verhärtet sich der Verdacht (aufgrund signifikanten Wachstums, Nicht-Heilens oder positiver Bürstenbiopsie), überweisen wir den Patienten dem Mund-Kiefer-Chirurgen.

Gerne gehen wir auf Ihre individuellen Fragen bei Ihrem nächsten Zahnarztbesuch ein. Wir freuen uns auf Sie!