Ist Röntgen schädlich?

Röntgen löst bei den Patienten oft viele Fragen aus: Ist es tatsächlich nötig, wie schädlich ist es oder wie oft ist schädlich? Wer besser Bescheid weiss, kann die Situation besser einschätzen. Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Welches sind die wichtigsten Röntgenverfahren?

Die Röntgentechnik in der Zahnheilkunde hat in den letzten 15 Jahren enorme Weiterentwicklungen erfahren. Die digitale Röntgentechnik, wie sie ausschliesslich bei zahnarztzentrum.ch zum Einsatz kommt, liefert Bilder mit höherer Auflösung bei gleichzeitig weniger Strahlenbelastung als konventionelle, analoge Verfahren.

Die wichtigsten Röntgenverfahren im Überblick:

  • Einzel-Zahnfilm:
    Ein kleiner Röntgenfilm, eine Speicherfolie oder Sensor wird unter Zuhilfenahme eines speziellen Halters hinter der Zahnreihe gehalten, wobei das Bild meist einen bis drei Zähne vollständig abbildet, wahlweise aber auch die Seitenzahnkronen einer Seite typischerweise für Kariesdiagnostik darstellt.

  • Grossröntgenaufnahme oder Panoramaschichtaufnahme (Orthopantomogramm, OPG, OPT):
    Zweidimensionale Röntgenaufnahme des Ober- und Unterkiefers in Form eines Halbkreises, von einem Ohr zum anderen.

  • Computertomographie (CT):
    Zahlreiche, aus verschiedenen Richtungen aufgenommene Röntgenaufnahmen, die zu digitalen Schnittbildern rekonstruiert werden und dreidimensionale Darstelungen erlauben.

  • Dreidimensionale Digitale Volumentomographie (DVT, CBCT):
    Dreidimensionales, hochauflösendes bildgebendes Tomographie-Verfahren unter Nutzung von Röntgenstrahlen auch kleinerer Strukturen.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung?

Röntgenbilder sind oft nötig, um die richtige Diagnose stellen zu können. Allerdings setzen sie den Patienten ionisierender Strahlung aus. Um eine Vorstellung von der Strahlendosis zu bekommen, dienen folgende Vergleiche:

  • Die Strahlenbelastung während eines Flugs nach Amerika beispielsweise entspricht jener von ungefähr zwei Grossröntgen oder acht Zahnfilm-Aufnahmen.

  • Die natürliche Strahlung der Erde entspricht pro Jahr etwa 100 Grossröntgen- oder 400 Zahnfilm-Aufnahmen.

Wie oft und wie stark?

Ionisierende Strahlen kann Zellveränderungen und Krebsentstehung fördern. Beim Strahlenschutz gilt stets das sogenannte ALARA-Prinzip – as low as reasonably achievable (zu Deutsch: so niedrig wie vernünftigerweise erreichbar).

Die Strahlenbelastung soll also so gering wie möglich sein, unter Berücksichtigung der medizinischen Vor- und Nachteile.

Wie oft Röntgen nötig ist, hängt ab vom Alter, der Gesundheit und dem Kariesrisiko des Patienten sowie davon, ob es Anzeichen von Zahn- und Mundhöhlen-Erkrankungen gibt.

Röntgen, obwohl keine Beschwerden bestehen?

Besonders bei kieferchirurgischen Eingriffen ist die moderne Röntgendiagnostik unerlässlich. Etwa bei der Weisheitszahn-Entfernung, der Wurzelkanal-Behandlung oder dem Implantate-Setzen. Denn erst durch das Röntgen werden die umliegenden Strukturen beurteilbar.

Durch Röntgenbilder können aber auch Krankheiten frühzeitig erkannt werden, was wiederum den Therapiebedarf verringert. Beispielsweise kann Karies im Zahnzwischenraum und unter der Zahnoberfläche erkannt werden, die sonst optisch nicht sichtbar wäre. Je nach Situation und Risiko sollte also regelmässig geröngt werden.

Analog oder digital – was ist der Unterschied?

Die Bilder, die bei digitalen Röntgensystemen erzeugt werden, werden direkt auf dem Monitor sichtbar gemacht und können auf dem Computer, einer CD oder einem USB-Stick gespeichert, ausgedruckt und beliebig vervielfacht werden. Die digitale Weiterverarbeitung ermöglicht es, detailliertere Informationen aus dem Bild erkenntlich zu machen und somit Diagnosen treffsicher zu stellen. So können zum Beispiel Helligkeit, Kontraste und Vergrösserung sowie Rauschfilter angepasst werden. Dieses ist mit analogen Bildern so nicht möglich.

Digitale Röntgensysteme reduzieren die Strahlenbelastung um bis zu 80 Prozent. Dies, weil sie keinen klassischen Röntgenfilm benötigen, sondern hochempfindliche Sensoren. Für deren Belichtung braucht es weniger Strahlung.

Bei digitalen Bildern ist ausserdem die Bildqualität höher und die Bearbeitung einfacher: Strukturen können so vergrössert werden und pathologische Prozesse über verschiedene Filter besser erkannt und beurteilt werden. Auch die aufwändige Entsorgung der umweltschädlichen Röntgenchemikalien fällt weg.

Durch Röntgen kann Karies auch im Zahnzwischenraum oder unter der Zahnoberfläche erkannt werden.

Was sollten Schwangere beachten?

Werden die üblichen Sicherheitsvorkehrungen (Bleischürze über dem Beckenbereich) eingehalten, ist die Streustrahlung zur Gebärmutter beim Röntgen vernachlässigbar klein. Ein Risiko kann aber aus Prinzip nie gänzlich ausgeschlossen werden. Das Röntgen wird deshalb meist auf die Zeit nach der Schwangerschaft verschoben.