Das grosse Zahnputz-Einmaleins

Wie jeder Mensch ist auch jedes Gebiss einzigartig. Trotzdem gibt es einige allgemeine Regeln bei der Zahn- und Mundhygiene. Hier die wichtigsten Punkte, Schritt für Schritt:

Wie oft sollte ich die Zähne putzen?

Zwei- bis dreimal täglich.

Wie putze ich richtig?

Je nach Gesundheit der Zähne und des Zahnhalteapparates gibt es verschiedene Techniken. Berücksichtigen Sie folgendes:

  • „Von-Rot-nach-Weiss“: Bürsten Sie vom Rot des Zahnfleisches in Richtung Weiss des Zahnes.

  • „KAI“: Bürsten Sie erst die Kaufläche, dann Aussen, dann Innen.

Kontrollieren Sie sich im Spiegel! Ihr Auto waschen Sie schliesslich auch nicht im Dunkeln.

Welche Zahnbürste eignet sich?

Bei Zahnbürsten gibt es grosse Unterschiede:

  • Generell empfiehlt sich eine weiche bis mittelharte („medium“) Handzahnbürste mit abgerundeten Borsten und einem Kopf, der nicht länger als drei Zentimeter ist.

  • Bildet sich bei Ihnen das Zahnfleisch zurück und stehen dementsprechend Zahnhälse frei, sollten Sie eher weiche, flache Zahnbürsten benutzen.

  • Ist man anfällig auf Karies, macht eine elektrische, rotierend-oszillierende Zahnbürste Sinn. Sie hilft effektiver zu reinigen.

  • Bei Zahnfleischerkrankungen, wie beispielsweise Parodontitis, sind Schallzahnbürsten zu bevorzugen, da sie schonender als elektrische, rotierend-oszillierende Zahnbürsten sind.

Braucht eine Zahnpaste Fluorid?

Nicht alle, aber die meisten Zahnpasten enthalten Fluorid. Aus gutem Grund: Fluorid härtet den Zahnschmelz und gilt in der Zahnmedizin als unverzichtbar, um Karies vorzubeugen. Solange die Zähne gesund sind, müssen Sie sich im Laden nicht den Kopf darüber zerbrechen, welche Paste Sie kaufen sollen.

In allen anderen Fällen wird Ihnen der Zahnarzt sagen, wie viel Fluorid Sie benötigen. Auch bezüglich der Art unterscheidet man: beispielsweise zwischen Natrium- oder Aminfluorid. Zusätzliches Fluorid kann über Zahnspülungen, Gels, Lacke, Tabletten, Speisesalz und Wasser aufgenommen werden.

Immer wieder wird behauptet, das Fluorid in den Zahnpasten sei giftig oder krebserregend. In den Mengen, die wir üblicherweise aufnehmen, ist dies gemäss heutigem wissenschaftlichem Stand aber nicht der Fall. Wollen Sie trotzdem eine fluoridfreie Zahnpaste benutzen, müssen Sie die gesamte Mundhygiene und vor allem die Ernährung anpassen – sonst ist Ihr Gebiss im schlimmsten Fall schon nach wenigen Monaten voller Löcher.

Welche Zahnpaste empfiehlt sich bei Erosionen, beziehungsweise wenn sich die Zähne zurückbilden?

Zahnpasten unterscheiden sich nicht nur in ihrer Fluoridkonzentration. Je nach Gebiss sollte man auch darauf achten, ob und wie viel Zahnstein-Inhibitoren, Plaquehemmer und Abrasionskörper die Paste enthalten soll. Bei Erosionen beispielsweise sollte man auf keinen Fall stark abrasive Zahnpaste benutzt werden. Dies betrifft die meisten Zahnpasten, die einen Weissmacher-Effekt versprechen.

Sollte ich nach dem Zähneputzen den Mund mit Wasser spülen?

Nein, auf keinen Fall. Leider hält sich der Mythos vom Wasser-Spülen nach dem Zähneputzen hartnäckig. Richtig ist aber, dass das Wasser den Effekt des Fluorids ganz einfach wegspült.

Stattdessen empfiehlt es sich, gut auszuspucken und eine halbe Stunde nichts zu essen oder zu trinken.

Alternativ können Sie mit einer Zahnspülung spülen. Ob damit das Fluorid besser aufgenommen wird, ist wissenschaftlich nicht belegt. Besser als mit Wasser spülen ist es aber allemal, falls Sie den Zahnpasta-Geschmack und das klebrige Gefühl losbringen wollen. Handelsübliche Spülungen enthalten weniger Fluorid als herkömmliche Zahnpasten und sind deshalb vor allem nach den Zwischenmahlzeiten eine gute Alternative oder Ergänzung zum Zähneputzen mit Zahnpaste.

Sollte ich Zahnseide benutzen?

In den Zahnzwischenräumen entstehen bei Erwachsenen am häufigsten und schnellsten Löcher. Genau dort kommt die Zahnbürste aber nur selten hin. Deshalb sollten Sie regelmässig Zahnseide benutzen.

Wie Zahnbürsten und -pasten besitzen auch Zahnseide-Arten unterschiedliche Eigenschaften, die auf das individuelle Gebiss angepasst werden sollten. Mit dem Alter beispielsweise benötigt das Zahnfleisch mehr Beachtung, da sich dieses generell etwas zurückzieht. Die Zahnzwischenräume werden demzufolge grösser und es empfehlen sich Interdentalbürstchen anstatt dünne Seide-Fäden. Um das Zahnfleisch zu beruhigen, gibt es ausserdem Gelees oder Spülungen. Sie bekämpfen Entzündungen und vermindern gleichzeitig Mundgeruch. Mehr zur Zahnseide erfahren Sie in diesem Blobeitrag.

Wie oft sollte ich zur Dentalhygienikerin gehen?

Im Allgemeinen empfiehlt es sich, einmal im Jahr zur Dentalhygiene zu gehen. Denn: Beläge und Zahnstein bringt man nach einer Zeit nicht mehr selbst weg. Zahnstein ist aber das Klettergerüst für Bakterien, die Zahnfleisch-Entzündungen oder Parodontitis verursachen. Um dies zu verhindern, muss das Gebiss regelmässig ausführlich gereinigt werden – auch unterhalb des Zahnfleischniveaus.

Häufigere Besuche bei der Dentalhygienikerin können dann anfallen, wenn Sie eine hohe Kariesaktivität haben oder wegen einem Zahnersatz (etwa Brücken, Implantate oder Zahnspangen) die Zähne nicht gut putzen können.

Die regelmässigen Besuche bei der Dentalhygienikerin sind also für den Zahnerhalt sehr wichtig – besonders wenn man berücksichtigt, dass wir immer älter werden. Doch nicht nur: Die Forschung hat inzwischen hinlänglich belegt, dass eine schlechte Mundgesundheit mit Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes sowie Frühgeburten zusammenhängt. Und schliesslich ist Prävention nicht nur für Ihren Körper, sondern auch für Ihren Geldbeutel die günstigste Therapieform.